Therapien – Wie behandeln wir?

Zentrum unserer Behandlung ist die Psychotherapie. Wir orientieren uns an den Erkenntnissen und Methoden moderner psychotherapeutischer Verfahren. Es kommen ausschließlich Behandlungskonzepte zum Einsatz, deren Effektivität und Effizienz bewiesen sind.

 

Der Chefarzt der Abteilung ist sowohl für Verhaltenstherapie als auch für tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie ausgebildet und in diesen beiden Schwerpunktverfahren als Dozent und Supervisor tätig. Das Klinikkonzept basiert auf den Annahmen und Behandlungsansätzen der kognitiven Verhaltenstherapie. Dies bildet die Grundlage einer “gemeinsamen Sprache” zwischen den verschiedenen Berufsgruppen sowie zwischen den Therapeuten und den Patienten. Neben der “klassischen” kognitiven Verhaltenstherapie finden auch die modernen, aus der Verhaltenstherapie entwickelten speziellen Therapieverfahren der Schematherapie nach Prof. Jeffrey Young und das CBASP (Cognitive Behavioral Analysis System of Psychotherapy) nach Prof. James McCullough regelhaft Anwendung.

 

Wir sehen Psychotherapie als Hilfe zur Selbsthilfe. Unser Ziel ist, unsere Patienten schrittweise zu “Experten der eigenen Erkrankung” zu machen und dadurch den Glauben an die eigenen Einflussmöglichkeiten und die eigene Kraft zu stärken. Daher arbeiten wir auch mit maximaler Transparenz gegenüber unseren Patienten. Ziele und therapeutische Vorgehensweise werden ausführlich besprochen und gemeinsam vereinbart.

 

Grundvoraussetzung jeder Therapie ist Vertrauen. Wir wissen, wie schwer es vielen Menschen fällt, Probleme oder Bedürfnisse Anderen – auch Fachleuten – mitzuteilen und sich zu öffnen. Jeder Patient wird daher von Aufnahme bis zur Entlassung von einem persönlichen Bezugstherapeuten betreut. Darüber hinaus bilden die Patienten dieses Therapeuten eine gemeinsame Therapiegruppe, so dass die Anzahl der Mitpatienten überschaubar bleibt. Neben jedem Bezugstherapeuten steht jedoch auch ein ganzes die Therapie unterstützendes multiprofessionelles Team, so dass auf allen Ebenen an der Erreichung unserer gemeinsam vereinbarten Therapieziele mitgearbeitet werden kann. Empathie und positive Wertschätzung des Patienten sind Selbstverständlichkeit und Basis unseres therapeutischen Arbeitens.

Überblick über das Behandlungsangebot

 

Vor dem Hintergrund eines bio-psycho-sozialen Krankheits- und Störungskonzepts werden wirksame und erfolgversprechende Ansätze biologischer, psychologischer und soziotherapeutischer Art kombiniert eingesetzt. Das Behandlungsangebot ist daher breit gefächert und fußt auf den Erkenntnissen der Therapieforschung sowie den daraus resultierenden Leitlinien und Standards der Kostenträger.

Psychotherapie

Besonderer Wert wird in dem Behandlungskonzept auf eine hohe Qualität und Dichte spezifisch psychotherapeutischer Interventionen gelegt, um einen wirkungsvollen und nachhaltigen Therapieprozess zu erreichen. Die Basis unserer psychotherapeutischen Angebote bildet die kognitive Verhaltenstherapie.

 

Grundannahme des kognitiv-verhaltenstherapeutischen Ansatzes ist die Definition psychischer Erkrankungen als Resultat einer individuellen Lerngeschichte vor dem Hintergrund der biologischen Vorraussetzungen (“Vulnerabilität”) und sozialer Kontextfaktoren. Es wird davon ausgegangen, dass korrigierende Lernerfahrungen sowie die Korrektur irrationaler kognitiver (gedanklicher) Schemata die Symptomatik sowie deren Folgen positiv beeinflussen. Der therapeutische Ansatz ist jedoch pragmatisch. Unterschiedliche Methoden und Techniken werden eingesetzt, sofern ihre Wirksamkeit empirisch nachgewiesen ist.

 

Es geht also nicht allein darum, über seine Probleme zu sprechen oder die Probleme der Mitpatienten zu hören, sondern ganz gezielt neues Wissen und Erkenntnisse zu erwerben sowie alternative Handlungsmöglichkeiten zu entwickeln und einzusetzen.  Auf diese Weise sollen mit therapeutischer Hilfe, aber dennoch aus eigener Kraft, störende Symptome wie Ängste, Kraftlosigkeit, Schmerzen etc. verringert und Lösungsmöglichkeiten für die persönlichen Probleme (z.B. private oder berufliche Konflikte, Trennungen, Krankheit, Verlust oder ähnliche) entwickelt werden. Bad Lausick dient dabei als Ort, “aus der Ferne” und mit Abstand von den Belastungen des Alltags, eigene Verhaltensweisen und Einstellungen zu reflektieren und so zu verändern, dass ein positiveres Leben, also die Teilhabe am gesellschaftlichen und beruflichen Leben (wieder) möglich ist. Es ist uns ebenso wichtig, dass die erarbeiteten Strategien dann auch zu Hause funktionieren. Bei Unsicherheit diesbezüglich sind daher auch häusliche Erprobungen oder auf Wunsch auch Angehörigengespräche oder Kontaktaufnahmen zu niedergelassenen Kollegen oder auch zum Arbeitgeber möglich.

 

Kern der psychotherapeutischen Behandlung ist die Einzel- und Gruppentherapie beim Bezugstherapeuten. Wir ordnen unsere Patienten bestimmten Teams zu, in denen Patienten mit ähnlicher Symptomatik oder Problemlage (z.B. Patienten mit “Burnout”, mit Verlusterlebnissen, mit chronischen depressiven Beschwerden, mit vorwiegend Schmerzen, vorwiegend Ängsten etc.) behandelt werden. Dadurch ist es möglich, innerhalb des “engen Kreises” aus Bezugstherapeut und “Teampatienten” störungsspezifische Gruppenpsychotherapie anzubieten, welche nach Studienlage die wirksamste Form der Gruppenpsychotherapie darstellt. Darüber hinaus existieren jedoch auch störungsunspezifische Gruppen (zu Themen wie Soziales Kompetenz Training, Stressbewältigungsgruppe, Skillstraining, Aufmerksamkeitstraining mit Hilfe der Metacognitiven Therapie, Genußtraining etc.), die teamübergreifend angelegt sind, um auch Problembereiche besprechen und behandeln zu können, die nicht alle Mitpatienten der Bezugsgruppe / des Teams betreffen. Mit diesem modernen Ansatz sind nach den bekannten wissenschaftlichen Untersuchungen die bei weitem größten therapeutischen Erfolge zu erwarten.

 

Ärztlich medizinische Behandlungselemente

Obwohl das Hauptgewicht bei der Therapie in unserer Klinik auf der Psychotherapie liegt, ist die medikamentöse Behandlung wichtiger Bestandteil des Gesamtkonzeptes. Im Sinne des bio-psycho-sozialen Ansatzes wird die medikamentöse Therapie als wichtiger gleichberechtigter Therapieansatz gesehen. Nach den derzeit vorliegenden Erkenntnissen gibt es keinen Anhalt dafür, dass eine Behandlung mit Medikamenten die Ergebnisse der psychotherapeutischen Behandlung konterkariert. Vielmehr scheint für viele chronische und komplizierte Erkrankungen und Störungsbilder eine Kombinationstherapie aus psychotherapeutischer und medikamentöser Therapie besonders wirkungsvoll und somit anzuraten. Die Entscheidung, ob eine medikamentöse Therapie sinnvoll ist, wird im jeweiligen Einzelfall unter Abwägen aller Vor- und Nachteile getroffen. Unsere Patienten werden diesbezüglich aufgeklärt und natürlich ggf. motiviert, die letztendliche Entscheidung bleibt jedoch in der Hand des jeweiligen Patienten.

 

Darüber hinaus bieten wir in unserer Klinik medizinische Lichttherapie. Diese ist ein wissenschaftlich anerkanntes, wirksames, nicht-medikamentöses, biologisches Behandlungsverfahren, bei dem die Patienten täglich einer sehr starken Lichtquelle (10.000 Lux) ausgesetzt werden. Diese Behandlung zeigt besonders gute Effekte bei saisonal abhängiger Depression, kann aber auch bei anderen Depressionstypen unterstützend Anwendung finden.

 

Unabhängig von der Behandlung der primär psychischen Erkrankungen wird während des gesamten Aufenthaltes natürlich auch grundsätzlich kompetente medizinische Versorgung gewährleistet, die sowohl die psychosomatischen Hauptdiagnosen als auch ggf. bestehende im Rahmen der Rehabilitation behandelbare Nebendiagnosen (z.B. Diabetes, Bluthochdruck etc.) umfasst.

Ergotherapie

Bei vielen Patienten, die zu uns kommen, haben die Erkrankungen oder manchmal auch einfach der Alltag die Freude und die eigene Kreativität verdrängt. Ergotherapie ist ein Weg, wieder Zugang dazu zu finden – seine Ressourcen zu reaktivieren oder möglicherweise auch überhaupt erst zu entdecken. Das ergotherapeutische Angebot bietet die “klassische” sowie die ausdruckszentrierte Ergotherapie. Hier können Patienten verschiedene kreative Techniken kennenlernen, sich ausprobieren, Freude, Entspannung oder auch Erfolgserlebnisse finden. Darüber hinaus kann die Teilnahme auch unterschiedlichen psychotherapeutischen Zielstellungen folgen, z.B. als Möglichkeit der Reflektion und Veränderung bisheriger Verhaltensmuster (wie z.B. die Überprüfung und das Loslassen von eigenen perfektionistischen Ansprüchen etc.).

 

Manchmal ist es sogar so, dass unsere Patienten aufgrund ihrer Erkrankung den Glauben an sich selbst und an das, was sie (noch) können, vollständig verloren haben. Ergotherapie ist eine Möglichkeit, mit der wir gemeinsam das Selbstbewusstsein wieder aufbauen möchten. Dafür nutzen wir auch ergotherapeutische und berufliche Praxistests. Aber auch kognitive Trainings oder Trainings mit Arbeitsbezug kommen zum Einsatz. Zur Beurteilung nutzen wir zum Teil standardisierte Bewertungsmodule (MELBA, IDA), um wirklich belastbare Aussagen zur Leistungsfähigkeit treffen zu können.

Kunsttherapie

… hat nichts mit Kunst zu tun!

 

Weder bedarf es kunsthistorischer Kenntnisse, noch muss man selbst künstlerisch begabt sein. Kunsttherapie bezeichnet lediglich einen therapeutischen Weg, der hilft, wenn mit Worten nicht ausgedrückt werden kann, was gesagt werden will oder es grundsätzlich schwer fällt, Kontakt zu den eigenen Emotionen zu finden- zu dem “wie es einem geht” unter diesen oder jenen Bedingungen.

 

Im Rahmen unserer Kunsttherapie wird eine Geschichte, Musik oder anderes Therapiemittel in kreativ gestalterischer Weise verwendet und dient als “Katalysator”, um die wichtigen Problemfelder und Bedeutungszusammenhänge zu erkennen und ihren emotionalen Gehalt erfahrbar zu machen. Kunsttherapie ist als vorwiegend nichtsprachliches Verfahren geeignet, einen direkten emotionalen Zugang zu eröffnen.

Sport- und Physiotherapie

Niemals zeigt sich eine primär psychische Erkrankung ohne körperliche Symptomatik und niemals zeigt sich eine primär körperliche Erkrankung ohne psychische Begleitphänomene. Das Seelische und das Körperliche als eine Einheit zu begreifen und in diesem Sinne zu behandeln, das ist die Essenz der psychosomatischen Medizin und ein Grundgedanke unseres Behandlungskonzeptes.

 

Unsere Sport- und Physiotherapie bietet ein weit gefächertes Angebot von therapeutischen Maßnahmen, die von aktivierender Sporttherapie, über spezifische Einzelkrankengymnastik bis zu interaktionszentrierten Gruppenangeboten und medizinischer Trainingstherapie reichen. Darüber hinaus werden soweit notwendig, auch passive und entlastende Therapiemaßnahmen wie Entspannungsbäder und Massagen eingesetzt.

 

“Sport ist Mord?” Nein. Sport ist Spaß! Der Mensch ist entwicklungsgeschichtlich für das Gehen, Laufen und Klettern ausgestattet – nicht für das Sitzen. Beobachtet man Kinder, so kann man das genau erkennen. Bewegung macht Spaß, wenn es uns gelingt, uns realistische Ziele zu setzen und uns nicht mit Anderen oder “mit früher” zu vergleichen. Unsere Physio- und Sporttherapeuten helfen, wieder Freude an Sport und Bewegung zu finden. Angeboten werden medizinische Sport- und Trainingstherapie (MTT), Wassergymnastik, Walking, Wandern sowie interaktive Sportangebote. Darüber hinaus erfolgt eine aktivierende Einstimmung in den Tag mittels unseres sporttherapeutisch geleiteten Morgenspaziergangs.

 

Eine weitere wichtige Säule des Behandlungsangebotes stellt die Physiotherapie dar. Je nach Problemlage und Indikation können krankengymnastische Behandlungen durchgeführt werden, die entweder als Einzeltherapie oder als Gruppentherapie konzipiert sind. Neben der grundlegenden Förderung der Beweglichkeit, dem Abbau muskulärer Dysbalancen sowie der Lockerung verspannter und Aufbau zu gering ausgeprägter Muskulatur kann auch die Konfrontation mit angstbesetzten und bislang vermiedenen Bewegungsabläufen einen wichtigen Schwerpunkt darstellen, wie es zum Teil bei Patienten mit ursprünglich “rein” orthopädischen Beschwerden gelegentlich sinnvoll ist.

 

Im Rahmen der physikalischen Therapie kommen zum Teil auch passive Anwendungen zum Einsatz (z.B. Mikrowellenanwendungen, Wärmepackungen, medizinische Massagen, Entspannungsbäder etc.). Obwohl diese Anwendungen nach wissenschaftlichen Erkenntnissen nicht wirklich nachhaltig als wirksam einzustufen sind, so sind sie in gewissen Ausmaß Bestandteil unseres Angebotes, da sie zum Teil sehr schnell wirken und außerdem der Seele so wohl tun…

Körpertherapie und Entspannung

Wann waren Sie das letzte mal richtig entspannt? Psychosomatische Erkrankungen entstehen oft in Situationen mit erhöhter (emotionaler) Stressbelastung. Häufig wird die Erkrankung selbst zum “Stressor” und zur Belastung, welches wiederum die Anspannung und den Stress erhöht. Patienten, die zu uns in Behandlung kommen, zeigen häufig ein erhöhtes Anspannungsniveau, welches sich sowohl psychisch (z.B. Grübeln, Sorgen, Ängste), vor allem aber körperlich (z.B. Muskelverspannungen und Kopfschmerz, Magen- Darm- Beschwerden, Herzrasen etc.) bemerkbar macht.

 

Sich selbst gezielt zu entspannen kann erlernt werden. Wir bieten in unserem Haus je nach Indikation und Wunsch verschiedene Entspannungstechniken (Progressive Muskelrelaxation, Autogenes Training, Yoga, TaiChi, QiGong), die bei regelmäßigem Üben helfen, entspannter zu werden und Folgeerscheinungen eines chronischen Anspannungszustandes zu reduzieren.

 

Darüber hinaus bieten wir Übungen zur gezielten Körperwahrnehmung sowie Imaginationsgruppen zum Erlernen von Möglichkeiten zur Modifikation des Schmerzerlebens mittels der Kraft der Gedanken.

 

Letztlich stellt ein wichtiges körpertherapeutisches Angebot in unserem Haus das Biofeedback dar. Biofeedback ist eine Methode, mit der man gezielt Einfluss auf sonst unbewusst ablaufende Vorgänge des Körpers nehmen kann, die vom vegetativen Nervensystem gesteuert werden. Durch die Rückmeldung vegetativer Körperfunktionen und zustände wird mit Hilfe des Biofeedback ermöglicht, die Einflussmöglichkeiten auf die Störungssymptome zu trainieren und zu vergrößern. Biofeedback ist ein wissenschaftlich gut belegtes Verfahren mit klarer und transparenter Wirkungsweise. Es kommt in unserem Haus primär zur Therapie von Migräne und Kopfschmerzen, aber auch zum gezielten Training einer Entspannungsreaktion zum Einsatz.

Diät- und Ernährungstherapie

 
Bei gesundheitsbewußter Ernährung denken Sie an rohe Möhren und Salat? Unsere Diätassistentin hat mehr Ideen!
 

Alle Patienten mit ernährungsbezogenen Problemen werden zu einem diagnostischen Gespräch mit unserer Diätassistentin eingeladen. Wenn erforderlich, werden weitere Beratungsgespräche oder die Teilnahme an der Lehrküche vereinbart. Manchmal stehen auch die Probleme im Essverhalten in engem Zusammenhang mit anderen psychischen Problemen. Unsere Diätassistentin und die Bezugstherapeuten stehen stets im engen Kontakt, so dass alle Aspekte in der Behandlung Berücksichtigung finden können. Auch unsere psychotherapeutisch zentrierte „Adipositasgruppe“ wird gemeinsam von Ärztin und Diätassistentin geleitet.

 

Bei speziellen Kostformen bitten wir Sie um vorherige Rücksprache mit der Diätassistentin.

Sozialtherapie

 
Der Sozialdienst ist Ansprechpartner für Fragen und Probleme im finanziellen und sozialen Bereich sowie im beruflichen Kontext. Jeder Patient erhält zu Beginn der Rehabilitation einen Termin bei unserer Sozialarbeiterin. Im Austausch mit den Bezugstherapeuten und dem Behandlungsteam wird darüber hinaus oftmals weiterer gezielter Beratungs- bzw. Unterstützungsbedarf deutlich.
 

Unser Sozialdienst berät beispielsweise in sozialrechtlichen Fragestellungen wie z.B. zu Möglichkeiten der Förderung der Teilhabe am Arbeitsleben sowie weiterführenden Therapie- und Nachsorgemöglichkeiten einschließlich Selbsthilfegruppen. Er gibt dabei auch ganz unmittelbare Hilfestellung bei oftmals für den Laien schwierigen Vorgängen wie z.B. Kontaktaufnahmen zu externen Einrichtungen wie Integrationsfachdiensten, der Agentur für Arbeit, Servicestellen der Rentenversicherung, Nachsorgeeinrichtungen etc. oder bietet Hilfe bei verschiedenen Antragstellungen sowie beim Ausfüllen von Formularen. Er kennt sich aus mit sozialrechtlichen Ansprüchen und unterstützt auch die Durchsetzung derselben.

 

Darüber hinaus kann der Sozialdienst bei der Kontaktaufnahme zum Arbeitgeber unterstützend helfen, z.B. zur Klärung der Möglichkeiten einer innerbetrieblichen Umsetzung oder stufenweisen Wiedereingliederung oder ähnlichem. Manchmal sind Patienten schon sehr lange arbeitslos oder arbeitsunfähig und sehr verunsichert, ob sie einer beruflichen Situation überhaupt noch standhalten können. In Absprache mit Patient und Therapeut können durch den Sozialdienst auch Arbeitsversuche in kooperierenden Einrichtungen und Unternehmen unter „authentischen Bedingungen“ organisiert werden. Der Sozialdienst hat daher eine ganz wesentliche „Schnittstellenfunktion“ zu relevanten Lebensbereichen außerhalb der Klinik inne.

Therapiespektrum Pflegekräfte

Das Schwesternzimmer ist unsere „Schaltzentrale“. Die Pflegekräfte sind für unsere Patienten stets ansprechbar. Bei Ängsten, Ärger, Traurigkeit und selbstverständlich auch bei Freude haben sie immer ein offenes Ohr. Alle Pflegekontakte werden dokumentiert und bei Schichtwechsel übergeben, so dass jedes Anliegen weiterverfolgt wird.

 

Die Pflegekräfte übernehmen zahlreiche organisatorische Aufgaben im Rahmen der Aufnahme-, Therapie- und Entlassungsprozesse unserer Patienten. Sie sind alle examinierte Pflegekräfte und arbeiten nach Pflegestandards, welche den Aufgabenbereich und die Qualität der Pflege definieren. Die Pflegekräfte stehen im engen Austausch mit den Bezugstherapeuten und sind stets über aktuell wichtige Aspekte in der Therapie sowie über mögliche Sorgen und Nöte informiert und können so auch gezielt Unterstützung bieten.

 

Pflegekräfte haben zum Teil auch cotherapeutische Funktion, d.h. sie nehmen an einzelnen Gruppentherapien teil, besprechen möglicherweise zwischen den Therapiegesprächen mit Patienten Verhaltensanalysen, helfen bei der Führung von Protokollbögen, dem Ausfüllen von Fragebögen oder bei der praktischen Vorbereitung und Durchführung von Expositionsübungen und ähnlichem.

Selbsthilfetraining

Psychotherapien sind immer zeitlich begrenzt. Patienten entwickeln – oft im Laufe einer Psychotherapie – das Bedürfnis, auch darüber hinaus mit ähnlich Betroffenen im Austausch zu bleiben. So hat sich ein breites Netz von Selbsthilfeeinrichtungen herausgebildet, das mittlerweile weit über die Ursprünge im Rahmen der Suchtselbsthilfe hinausgeht. Selbsthilfegruppen sind inzwischen gut organisiert und decken ein weites Spektrum von Problemlagen (unter anderem auch für Angehörige) und Störungsbereiche ab.

 

Die empirische Psychotherapieforschung hat die Wirksamkeit einer Teilnahme an Selbsthilfegruppen bestätigt. Wir unterstützen die Teilnahme an Selbsthilfegruppen. Diese kann den Übergang aus der Psychotherapie in den Alltag deutlich erleichtern. “Hilfe zur Selbsthilfe” ist das Motto unserer Behandlung. Daher bieten wir auch im Rahmen unserer Therapie Selbsthilfetraining an, bei welchem sich die einzelnen Teams allein und ohne Therapeut zusammenfinden, um an ihren Themen weiterzuarbeiten.

Unser Qualitätsversprechen

Die Sachsenklinik gehört zum Verbund der Michels Kliniken, dessen Know-how die Voraussetzung für die kostengerechte Durchführung des therapeutischen, sozialmedizinischen und diagnostischen Leistungsspektrums auf hohem qualitativen Niveau bildet. Dabei gehören die Verlaufs- und Ergebnisdokumentation, der Einsatz moderner, wissenschaftlich begründeter und wirksamer therapeutischer Verfahren und die Orientierung an einschlägigen Leitlinien von Fachgesellschaften zu den Grundsätzen.